Donnerstag, 28. Februar 2008

Noch 100 Tage bis zur EURO 2008...

und ich habe noch keine Tickets...

Muss ich mich wohl wieder auf mein Glueck verlassen, wie vor 2 Jahren als ich bei ADIDAS 2 Tix fuer die WM 06 gewonnen habe. Schaun mer mal.



Mittwoch, 27. Februar 2008

Becks in Korea


Tja..Becks kriegt man auch in Korea...aber fuer einmal meine ich nicht das deutsche Bier, das ich in Hamburg lieben gelernt habe, sondern den Modetrendsetter, das Sexsymbol vieler Frauen, der Mann eines mageren Modepueppchen aus England. DAVID BECKHAM, frueher auch mal bekannt als Fussballspieler, welcher das eine oder andere Mal in das Rechteck traf (oder sich rote Karten in wichtigen Spielen zu holen.), heute aber wohl mehr Zeit damit verbringt seine Modelinien, Parfuems und sonstigen Schnickschnack zu vermarkten.

Fussballspielen tut Becks eigentlich nur noch hobbymaessig fuer die LA Galaxis. Eben dieses amerikanische Team der Major League spielt kommenden Samstag 1. Maerz gegen den FC Seoul im World Cup Stadium. Natuerlich ein willlkommener Marketing Gag fuer die Amis, die wohl auch eine gehoerige Summe an Antrittsgeld einstecken durften.

Ich werde mir dieses Spiel der zweien Teams, die bei weitem nicht europaeischen Anspruechen genuegen, wohl kaum live zu Gemuete fuehren...dafuer sind mir 40-000 KRW einfach zu viel wert.
Ein paar Spiele der hiesigen K-League werde ich mir aber dann bei Gelegenheit anschauen. Die Saison beginnt im Maerz und die Ticketpreise sind enorm tief (9-000 KRW).

NANTA COOKIN - 난타

NANTA. Die 5 Buchstaben die wohl auch als Namen fuer ein europaeisches Auto gut herhalten wuerden, stehen in Wirklichkeit fuer eine Performance Gruppe in Korea welche seit mehr als 10 Jahren in Korea unter auch ueber die Landesgrenzen hinaus fuer Furore sorgt. Hauptbestandteil der Performance bildet Trommel- und Schlagzeugmusik, welche mit Hilfe von Kuechenuntensilien erzeugt wird.

Die Gruppe kombiniert aber auch Theater, Comedy und Akrobatik auf sehr unterhaltsame Weise und spielt auf einer Buehne, welche einer grossen Kueche nachempfunden ist.


Mit meinen beiden Gaesten und HY ging es letzten Samstag Abend an die 8 pm Vorstellung von NANTA. Das ca. 100 minuetige Stueck hat uns wirklich begeistert. Ich wurde ungewollt auch noch Bestandteil der Show, als mich ein Schauspieler fuer eine kurze Sequenz auf die Buehne holte. (Merke: Als Auslaender nicht in den ersten Reihen sitzen...)

Auf Tour2 Korea (Deutsch) gibts eine ausfuehrlichere Beschreibung der Performance, sowie Informationen zur Verkehrsanbindung. Die offizielle Homepage ist hier zu finden.



Fondue a la Seouloise

Besuch aus der "Heimat" hat neben anderen positiven Aspekten auch mitunter den Vorteil, dass man den Gaesten Auftraege bezueglich wichtigen Mitbringseln erteilen kann und man sich so noch mehr auf den Besuch aus der Ferne freut.

Die beiden Weltenbummlerinnen aus der Schweiz, welche das letzte Weekend in meiner Wahlheimat Seoul verbrachten, haben diesbezueglich all meine Wuensche erfuellt :). Mein Schokoladenvorrat ist wieder fuer ein paar Wochen voll und auch den Genuss von Schweizerkaese kann ich mir nun ein paar Tage lang goennen.

Die tiefen Temperaturen in Seoul und der spaete Schnee boten die besten ' Rahmenbedingungen' fuer einen kleinen Fondue-Plausch a la Seouloise. Dem Gaumen hats geschmeckt....und der Kaesegeruch liegt auch nach 2 Tagen noch in der Wohnung :)




Donnerstag, 14. Februar 2008

Seoul Museum of History

Was an koreanischen Museen auffaellt ist deren grosse Interaktivitaet. Mittels Multilmedia Plattformen erhalten Besucher interesssante Zusatzinformationen: beispielsweise wird ein virtueller Gang durch Palaeste in alten Dynastien ermoeglicht, virtuelles Anprobieren von traditionellen Kostuemen oder auch ein Zeichentrickfilm, welcher das Alltagsleben im 14. Jahrhundert zusammenfasst kann angeschaut werden. Im Museum sind auch sogennante Touch-Museum Abschnitte zu finden, in welchem Ausstellungsobjekte angefasst werden koennen und man auf dem TV-Screen neben an gleich ueber interessante Details informiert wird.

Uebrigens kann man sich im Seoul Museum of History auch kostenlos in ein tradionell koreanisches Gewand stecken lassen...zwei Ajummas helfen einem dabei, so dass man die kostbaren Stuecke auch richtig ueberzieht. Da meine Begleitung insistierte habe ich den Spass mitgemacht. Das Resultat sieht man am Schluss des Eintrags...Ja,lacht nur....
Zum Seoul Museum of History lasse ich einfach mal die Kurzbeschreibung sprechen, welche sich auf der englischen Homepage befindet:

"The Seoul Museum of History is a municipal museum showing how the capital city has developed and transformed till this day through presenting its history and culture. The museum is a symbolic place of Seoul, which not only provides a sense of pride to its citizens and demonstrates the excellence of Korean culture to tourists, but also gives growing children an area to spread their wings of dreams and hope,"

Verkehrsanbindung:
- Gwanghwamun Station Exit 7 oder Seodaemun Station Exit 4
- Eintrittspreis: 700 KRW

Homey Korea - Learn Korean online Arirang TV

Ein einteressante Moeglichkeit sich Basiskenntnisse der Koreanischen Sprache anzueignen und ein paar Einblicke in die koreanische Kultur/Gepflogenheiten zu erhalten, bietet die Sendung 'Homey Korea", welche auf dem englischsprachigen Sender Arirang TV ausgestrahlt wird.

Ich habe die Sendungen per Zufall auf Youtube gefunden und war positiv ueberrascht. Die Ausschnitte lassen sich in einen koreanischen gesprochenen (mit englischen Untertiteln) Comic Teil und einen englischen Soap-Abschnitt einteilen, in welchen die wichtigsten Alltagskonversationen geuebt werden koennen und wie schon erwaehnt auch einiges ueber die Gepflogenheiten im Land gerlent werden kann, damit man nicht in jedes Fettnaepfchen tritt.
Fuer Anfaenger der Koreanischen Sprache und Neulinge in Korea ist die Sendung ideal, aber auch jene, die schon ein paar Monate in Korea sind koennen den einen oder anderen nuetlichen koreanischen Ausdruck/Redewendung aufschnappen.

Uebrigens auch eine ideale Vorbereitung fuer die zahlreichen Besucher, die sich fuer diesen Fruehling und kommenden Sommer bei mir angekuendigt haben :)






Ansonsten kaempfe ich momentan mit meinem VWL Kurs. Jeden Tag werden 3 Kapitel durchgenommen...ein ziemliches Pensum, aber die Materie ist interessant und ich bin sicher, dass mich das Seminar recht gut auf das kommende Semester vorbereiten kann. In 20 Tagen gehts dann auch schon wieder los mit der Uni. Die Kursregistrierung habe ich mal provisorisch vorgenommen, werde da aber evtl. noch einiges aendern. Bis Maerz sind keine grossen Trips mehr geplant, evtl. gehts nochmals zum Skifahren oder mal an die Kueste. Meine Reiselust muss ich aber eh einbisschen zuegeln, denn Stipendium hin oder her...Reisen ist auch in Korea nicht gratis...und frisst stetig von meinem kleinen Haufen auf dem Bankkonto.

Dienstag, 12. Februar 2008

Feuerteufel in Seoul geschnappt - Namdaemun Markt (남대문 시장)

Die Koreanische Polizei konnte den Brandstifter, der das Suedtor Seouls in Schutt und Asche vewandelte, gestern fassen. Der Taeter ist ein 70 jaehriger Rentner, der den Polizeibehoerden in Korea schon bestens bekannt ist, da der wohl geistig verwirrte Herr bereits im April 2006 einen Brandanschlag auf einen Palast in Seoul (Changgyeon Palace: damals 4 Mio KRW Schaden) ausuebte. Damit nehmen jetzt hoffentlich auch die Spekulationen ein Ende, welche zum Teil in eine sehr abstruse und politisch aeusserst bedenkliche Richtung gingen. (Al Kaida Anschlag; Japanische Nationalisten; Politische Gegner des neu gewaehlten Koreanischen Praesidenten)

Es war ein trauriges Bild, als wir heute nach einem kurzen Gang durch den Namdaemun Markt die verkohlten Reste des Gates zu Gesicht bekamen. Der Wiederaufbau vom Namdaemun Gate duerfte laut Zeitungsmeldungen gute 2-3 Jahre dauern.



Ansonsten war der Besuch des Marktes wiedermal eine gute Abwechslung zu den vielen Shopping-Center und anderen pickfeinen Konsumtempeln in der Stadt.
Verkehrsanbindung: Hoehyeon Station Exit 5










Montag, 11. Februar 2008

Namdaemun (남대문) Tor nur noch Schutt und Asche



Gestern noch habe ich mich mit einer Kollegin ueber Namdaemun (das suedliche Stadttor Seouls) unterhalten und wir vereinbarten uns fuer ein Treffen kommenden Dienstag beim Tor und dem grossen Markt, der ganz in der Naehe zu finden ist. Auch meinem baldigem Familienbesuch wollte ich den Kulturschatz Nr.1 Koreas zeigen, welcher 1398 gebaut wurde und einfach ein 'must-see' fuer jeden Seoul Besucher ist...Eben dieses Tor stand diese Nacht in Flammen und ist jetzt nur noch ein Haufen von Schutt und Asche. Seoul und die ganze Nation ist geschockt...








Leider ist in den Online Ausgaben der englisch-sprachigen Zeitungen noch wenig ueber die Katastrophe zu lesen. Es gibt zwar Hinweise, dass es sich um Brandstiftung handeln koennte, aber natuerlich kann auch ein Kurzschluss die Feuerbrunst ausgeloest haben.

Ein Blogger hat in seinem Fotoalbum ein paar schockierende Bilder reingestellt, die eindruecklich zeigen, wie die Feuerwehr den Kampf gegen die Flammen aufnimmt. Auf dieser Koreanischen Seite gibts ein Video, dass den Einsturz des Gebauedes zeigt...

Tja und jetzt much ich mich langsam an die Uni aufmachen....werde da wohl auch nicht der Einzige sein, den diese News schockiert haben....


Freitag, 8. Februar 2008

Koreanisches 'Schwingen'/Wrestling 씨름

Inspiriert durch einen Eintrag bei Korealove (im Uebrigen eine liebevoll designte und informative Website) habe ich mir heute einmal ein paar Kaempfe des Koreanischen Schwingens/Wrestlings live im Stadion angeschaut. Anlaesslich des Lunar New Years (Feiertage ab Mittwoch) fanden die Kaempfe in der Umgebung der Dongkuk University Subway Station (Exit 5) im Jangchung Stadion statt.

Als ich ankam wollte ich mir erstmal ein Ticket besorgen. Der Securitymann versicherte mir dann aber das der Anlass woll gratis ist und ich mir einen Platz aussuchen kann. Das Stadion war fast voll und nur noch wenige Sitze mit Sicht auf den Ring waren frei, so dass ich die meiste Zeit stehend dem Geschehen zusah.


Der Sport aehnelt dem japanischen Sumo und gleicht auch dem in der Schweiz bekannten 'Schwingen' und Ringen. Der Kampf folgt einem genauen Prozeder, das von verschiedenen Schiedsrichtern (3?) verfolgt wird. In der Startposition sind die Gegner knieend gegenueber positioniert und fassen sich an den gegnerischen Guertel. Nach einem Pfiff des Referees muessen die beiden aufstehen und nach einem erneuten Okay des Schiedsrichters kann der Kampf dann in die heisse Phase gehen. Das Ziel ist den Gegner auf den Boden zu zwingen, wobei das Duell gewonnen ist, wenn ein Koeperteil oberhalb des Knies des Konkurrenten den Boden beruehrt.



Die meisten Kaempfe dauerten nur wenige Sekunden und wurden jeweils mit einem Jubelschrei des Gewinners und dem frenetischen Applaus des Publikums gefeiert. Die mehreren tausend Besucher, waren abgesehen von ein paar Jugendlichen eher aeltere Semester und Rentner. Die Kaempfer hingegen waren wohl junge Mitzwanziger, natuerlich ziemlich massig und oft war nicht definierbar, ob es sich nun um Muskelmasse oder Fettpolster handelte. Einer der Kaempfer ist allen Zuschauern durch seine wirklich imposante Statur aufgefallen. Mit. 190 cm und 200 kg Koerpermasse hatte er zumindest in koerperlicher Hinsicht einen Vorteil gegenueber seinen Gegner, die zwar auch nicht gerade schmaechtig waren, aber doch auch nicht so massig wie man es von Sumo Kaempfern kennt. Dieser koreanische Kampfriese schaffte es bis ins Finale, wo er jedoch den kuerzeren zog und knapp verlor.



Tja und mit eben diesem Goliath habe ich mich dann noch ablichten lassen. Im schwarzen Trainingsanzug sieht mein neuer Kumpel schon fast wieder friedlich aus....aber in meiner Fotogallerie sieht man, dass der Typ wirklich ein Riesenkoloss ist.


Einen Gewinner gab es natuerlich auch noch, der standesgemaess eine Riesentrophae und einen Check ueber 20 Mio KRW (ca. 20-000 USD) ueberreicht bekam. Die Reporter und VIP-Delegationen rissen sich um den Star des Nachmittags, so dass es mir nicht gelang eine Privataudienz (sprich Foto) beim erfolgreichen Kaempfer zu erhalten...Aber ein schoenes Siegerfoto gelang mir doch noch:





Ssireum - Traditionelles Koreanisches 'Schwingen'/Wrestling

Donnerstag, 7. Februar 2008

Wintersport in Korea - Vivaldi Park 비발디파크

Endlich hats geklappt, Skifahren/Boarden in Korea. Um 6:10 AM ging es ins ca. 2-2 1/2 Stunden entfernte Daeymungresort Vivaldi Park. Das Gebiet lockt mit 12 Pisten und 10 Liften . Oeffnungszeiten von 8:30 AM - 5 AM (jep...bis 5 Uhr morgens dank Flutlicht).

Wir haben uns fuer ein Packageangebot entschieden. 70-000 KRW muss man fuer den Bustrip von Seoul ins Resort berappen und erhaelt eine Tageskarte (8:30-17:30 Uhr), sowie die Ski- bzw. Snowboardausruestung zur Verfuegung gestellt. Ein Packageangebot ist sehr zu empfehlen, da eine Tageskarte alleine schon um die 60-000 KRW kostet, ohne Material und Anreisekosten...





Das Skigebiet bietet zwar nur wenige anspruchsvolle Pisten, aber es macht vor allem am Morgen Spass die Huegel hinunterzurutschen, da in den fruehen Stunden noch wenige Koreaner auf den Pisten unterwegs sind. Dank den Beschneiungsanlagen ist auch die Piste in gutem Zustand und wird sehr gut praepariert. Die Pisten gleichen jedoch manchmal einer eigentlichen Autobahn, da es kaum Dellen oder Unebenheiten gibt und so das Fahren im Vergleich zu Schweizer Pisten auf die Dauer einbisschen langweilig wird. Abseits der Piste fahren ist nicht moeglich, da schlicht und einfach der Schnee ausserhalb den praeparierten Bahnen nicht vorhanden ist.




Fuer Snowboarder und Ski-Freestyler wurde ein schoener Snowpark angelegt, mit einigen Sprung- und Grind Elementen.Besonders aufgefallen ist mir eine Sprungschanze, welche einen Sprung in ein grosses Luftkissen ermoeglicht und somit zum trainieren von Spruengen einlaedt. Auch ein schmaler Buckelpisten Abschnitt ist vorhanden, der mir ein paar blaue Flecken bescherte:)




Apres Ski und dergleichen haben wir jedoch vergebens gesucht, und mussten uns mit den ueblichen Koreanischen Koestlichkeiten begnuegen. Wir haben Gluehwein und ein gutes Fondues zwar vermisst, aber Kimchi und Mandu oder ein gutgewuerzter Hotdog lassen sich in der Schneearena auch ganz gut geniessen.




Natuerlich gab es auch wieder ein paar 'Korea Erlebnisse'. Mit der Rolltreppe gelangt man beispielsweise vom Gondelausgang an die Piste und ein Foerderband bringt die Fahrer in die richtige Position beim Einsteigen in den Sessellift. Ausserdem ist die schwarze Piste mit dutzenden von Warnhinweisen zugeklastert (No Speeding; Warning Danger etc.). Die meisten Koreaner waren natuerlich wieder professionell ausgeruestet mit dem neusten Skimaterial und Kleidung. Als passionierten Ski-Rennen Gucker sind mir natuerlich vor allem die vielen Skianzuege aufgefallen, welche den Profi-Trainingsanzuegen aehnlich sehen. Nebst vielen anderen habe ich beispielsweise, den alten Anzug des Schweizer Ski-Teams (mit Swissair Aufschrift) ein paar Mal gesehen und auch die Kleidung der Oesis, Liechtensteiner (March Buechel) oder Janica Kostelic werden im fernen Osten stolz getragen, obwohl die meisten nicht wirklich wissen, was die Aufschriften zu bedeuten haben...




Als Fazit kann man wohl sagen, dass der Ausflug wirklich Spass machte. Die Pistenauswahl im Vergleich zu europaeischen Winterdestinationen ist zwar (sehr) bescheiden, die Freundlichkeit des Personals und das Erlebnis 'Schnee' machten das aber wett. Ein 1-2 Tagesausflug ist es allemal wert.


Skiing Vivaldi Park

Mittwoch, 6. Februar 2008

Korean Pop

Eine kleine Auswahl

Korean Punk Rock band No Brain



Aelterer Song von Jaurim



Rollercoaster

Dienstag, 5. Februar 2008

Tour de Han Gang - Kite Runner Seoul

Nach meiner Economics Lecture gings zusammen mit der Schweizer Freundin 'Corinne' aus dem Zuercher Sprachkurs zum Hangang Park am Han-Fluss. Wir wollten eine kleine Fahrradtour am Fluss entlang machen und trafen uns darum beim Fahrradverleih am Ausgang der Station Yeouinaru Exit 2.


Fuer 3-000 KRW kann man sich ein etwas rostiges und wohl nicht TUV geprueftes Fahrrad fuer eine Stunde ausleihen. Wir widersetzten uns dem kalten Wind und fuhren in Richtung National Assembly. Uns kamen einige Koreaner auf Drahteseln und Inline Skates entgegen, natuerlich wie immer top ausgeruestet, als bestritten sie gerade die Tour de France. Das Radwegnetz soll uebrigens in der Zukunft vergroessert werden.

Bevor wir uns trafen hatte ich noch ein typisches 'Korea Erlebnis". Ich schoss ein paar Bilder im Han Gang Park und wartete auf Corinne, die sich um einige Minuten verspaetete. Da kam ein aelterer Herr in meine Richtung gelaufen, dessen Aufgabe wohl ist, den Park zu pflegen und den herumliegenden Abfall zu entsorgen. Ich hab ihn freundlich gegruesst und er hat mir zugenickt. Hab ihn dann nicht mehr weiter beobachtet, als er mich ploetzlich zu ihm hergerufen hat und einen Plastikdrachen aus dem Abfalleimer hervorkramt und mir zeigt, wie ich den leicht demolierten Kite zu reparieren habe. Meine beiden linken Haende haben das in der eisigen Kaelte aber eher schlecht als recht hingekriegt, was wohl einem anderen Mit-siebziger aufgefallen ist, der mir unaufgefordert Hilfe anbot. Er zueckte das Schweizer Sackmesser (was auch sonst...) und nach 5 Minuten war der Kite einsatzbereit.

Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal einen Drachen fliegen liess, aber es hat wirklich Spass gemacht, dem Kite zuzusehen, wie er in der Luft herumflatterte. Darum habe ich mich dann auch dazu entschlossen, mein Geschenk des Tages mit nach Hause zu nehmen, und habe den Drachen den ganzen Tag durch die Strassen von Myeong-dong und Sinchon getragen. Aber die Muehe war es mir wert, denn meinen kleinen Drachen werde ich wohl bei Gelegenheit wiedermal in die Luft steigen lassen.

Seoul und die Seoullites sind verrueckt. Es kann passieren, dass ich von alten Ajosshis in der U-Bahn boese angeschaut werde oder ein nicht so freundlicher Kommentar faellt, nur weil ich mit koreanischer Begleitung unterwegs bin und dann habe ich wieder solche Erlebnisse wie Heute: Gesten, die eine enorme Gastfreundschaft und Offenheit gegenueber Anderen ausdruecken. Letztens auf dem Weg ins Tigerworld sprach uns beispielsweise ein Rentner im besten Englisch an und wollte wissen, woher wir Langnasen kommen. Daraus ergab sich dann ein angenehmes 20 minuetiges Gespraech im Subway. Ueber die japanische Besatzungzeit in Korea, den neuen Praesidenten der Republik und die Reisefreudigkeit der Koreaner. Korea ist immer wieder fuer eine Ueberraschung gut.


Fahrradttour Han-gang - Kite Runner Seoul

Montag, 4. Februar 2008

Samcheong-dong 삼청동

Samcheong-dong 삼청동 ist eines der schoensten Fleckchen Erde in Seoul. Die Gegend ist in der Naehe der Anguk Station gelegen, wo auch die Touristenstrasse Insadong zu finden ist.

In Samcheong-dong trifft man auf traditionell koreanische Haeuser, die v.a. durch ihre Dachform auffallen und eine willkommene Abwechslung zu den sonst in der ganzen Stadt ueberall praesenten, deprimierenden Apartmenthausern und Plattenbauten. Schicke Restaurants, Winebars, Modeboutiquen und Museen/Galerien reihen sich aneinander und laden zum - oft hochpreisigen - Verkoestigen und Verweilen ein. Definitiv einen Ausflug wert!


Samcheong-dong

Sonntag, 3. Februar 2008

Tell me Tell me... 원더걸스 Wondergirls

Und wenn ich gleich bei den Videos bin. Das Lied 'Tell me, Tell me' von der fuenf-koepfigen Girlband Wondergirls (원더걸스) war sicherlich DER koreanische Musikhit des Jahres 2007. Die Teenager-Gruppe (die juengste mit Jahrgang 92) hat mit ihrem Song wohl voll den Nerv der Zeit in Korea getroffen. Den ganzen Herbst/Winter hindurch hoerte man den Song in den Kaufhaeusern, Coffeeshops und im Radio. Auffaellig ist auch der Tanzstil, den die jungen Maedels im Video zum Besten geben. Er ist zum eigentlichen Kulttanz geworden und wird in koreanischen Clubs manchmal von der ganzen Huette getanzt.

Nun, nach all den Monaten...trifft der Song bei mir nicht mehr den Nerv..sondern geht mir und vielen anderen langsam auf die Nerven. Aber urteilt selbst...

Saeng il chuk ha ham ni da MICHAEL - 생일축하합니다 MICHAEL

Mein Chef Designer - der sich seit Wochen nicht mehr auf meiner Website blicken liess - feierte gestern seinen 25. Geburtstag.

생일축하합니다 Saeng il chuk ha ham ni da Michael! Madrid, Wuelflinge, Flaach oder wo du dich auch immer rumtreiben magst. Happy belated birthday!

Und jetzt bitte deine x-tausend Fraenkige Soundanlage auf das Maximum schrauben und deinen koreanischen Geburtstagssong geniessen.

Studieren an der Seoul National University

Zum Studentleben und dem Unterricht habe ich mich bisher wenig geaeussert und vor 2-3 Monaten auch mal durchblicken lassen, dass ich mit dem Gedanken spiele das Abenteuer hier abzubrechen. Die Krise hatte jedoch mehr mit dem Kulturschock (dazu in einem spaeteren Eintrag mehr) als mit der Uni-Qualitaet zu tun, denn die hat mich eigentlich ziemlich positiv ueberrascht. Dieser Eintrag ist wohl nur fuer Leute interessant, die vorhaben an der SNU ein Austauschsemester zu verbringen, oder fuer laenger an der Uni eingeschrieben sind.

Bevor ich mich entschied nach Korea zu gehen, hat man mich von vielen Seiten davon gewarnt, dass die hiesigen Unterrichtsmethoden weder modern noch lernfoerdernd seien. Zumindest an meinem Department habe ich dies meistens anders empfunden. Die Profs versuchen die Studis aktiv in den Unterricht mit einzubeziehen und kritisches Denken wird sehr gefoerdert und von der Studentschaft auch gefordert. Von meiner Zeit an der ZHW in der Schweiz und auch in Hamburg war ich mir dies nur in wenigen Kursen gewohnt.


Die Kurse sind meist strukturiert aufgebaut und orientieren sich an sehr aktuellen Fragestellungen und Cases. Die meisten der Profs aktualisieren ihre 'Reading packages' halbjaehrlich und versuchen die Studis mit allerlei Extramateiral auf den neuesten Stand zu bringen. An meinem Department wird zudem sehr viel Wert auf Praesentationen und Gruppenarbeiten gelegt.

Examen und Pruefungsstruktur sind je nach Kurs unterschiedlich. Einige Kurse verlangen Midterms und Finalexams, andere wiederum beschraenken sich auf Finals oder auf schriftliche Semesterarbeiten. In die Notenkalkulation wird in der Regel auch die 'Attendance' (regelmaessiges Erscheinen im Unterricht...) miteinbezogen und oft die aktive Beteiligung 'Participation' in Diskussionen und Praesentationen. Diese beiden Punkte schlagen oft mit 40% der Gesamtnote zu Buche. Kommen dann noch Praesentationen (20%) dazu, dann zaehlen die Exams oftmals nur noch um die 40%. Dies hat natuerlich den positiven Effekt einer eigentlichen Risikodiversifikation zur Folge. Dies fuehrt jedoch auch dazu, dass man teilweise von einer 'Noteninflation' sprechen kann. Es ist tatsaechlich so, dass man nur von sehr wenigen Studis hoert, die keine genuegenden Noten erreichten und den Kurs wiederholen muessen.



Die Notenskala an der SNU und an den meisten koreanischen Unis sieht wie folgt aus:

Grade Grading Points 100% Scale
A+ 4.3 100
A 4.0 96
A- 3.7 93
B+ 3.3 89
B 3.0 86

etc.

Was auffaellt ist der oftmals sehr enge Bezug zum Prof. Es ist keine Seltenheit, dass koreanische Studis mit dem Prof Abendessen gehen, und es kann durchaus vorkommen, dass man dann noch fuer eine 'Second Round' ein paar Biers und Sojus zusammen trinkt bzw. saeuft (trifft es besser...). Ich war schon ziemlich perplex als ich von meinem chinesichen Kollegen aufgefordert wurde, jetzt doch endlich mit dem Prof einen Soju zu stuerzen. Andere Studenten berichten von regelmaessigen Wandertrips mit dem Prof oder sonstigen Freizeitaktivitaeten...

Die Infrastruktur an der SNU ist im Grossen und Ganzen sehr gut. Die Bibliotheken sind mit Millionen von Buechern gefuellt und die meisten Gebauede sind 24 h zugaenglich. Es gibt mehr als 6 Mensen auf dem Campus, einen grossen Fitnesskomplex mit Schwimmbad, ein Global Center fuer Fragen von Auslaendern, mehrere Tennisplaetze und und und...

Negativ anzumerken ist jedoch das Heizungsystem. Man muss als staatliche Uni einbisschen aufs Budget schauen und spart wohl bei den Heizkosten, denn bis Ende November war die Heizung bei uns im Gebaeude nicht im Betrieb. Den einzigen mobilen Heizkoerper im Zimmer hat sich jeweils der Profs ergattert, waehrend die Studis mit dicken Jacken, Schaals und z. Teil gar mit Handschuhen im Klassenraum froren. Einige Zimmer sind spaerchlich ausgestattete Kaeltekammern, wahrend andere richtige Prestigebauten sind und man es sich in schoenen Ledersesseln gemuetlich machen kann.


Leider ist auch die Kursregistration fuer nicht Koreanischsprechende eher muehsam. Das ganze wird zwar angenehm ueber ein Onlinetool an festgelegten Tagen durchgefuehrt, jedoch sind die entsprechenden Seiten komplett in Koreanisch. Es wird ein kleines englisches "Manual" zur Verfuegung gestellt, das einem durch die Registrierung helfen soll, was das ganze aber nich viel eifnacher macht. Am Besten laesst man die Kursauswahl durch einen Mitarbeiter beim Department oder dem International Office ausfuehren, man spart sich viele Nerven...

Ansonsten, war das Semester zwar erfolgreich, aber oftmals auch ziemlich anstrengend, wenn es gegen die Exam zu ging. Da ich als Vollzeitstudent eingeschrieben bin, kann ich die schoenen Seiten des Austauschstudenten Lebens leider nicht im gleichen Maße geniessen. Trotzdem schaue ich positiv in Richtung 2. Semester, das mir hoffentlich interessante Kurse und gute Klassenkameraden bescheren wird.

Im Fotoalbum sind ein paar wenige Winterbilder des Campus zu finden.

SNU Campus

Samstag, 2. Februar 2008

tja

Mein Economics-Winter Camp (toent doch toll) hat letzten Freitag begonnen. Ein koreanischer PhD Student einer amerikanischen Elite-Uni (was aujch sonst...), versucht mit 30 Studis den Lehrbuchklassiker Mankiw in gerade mal 36 Stunden durchzuarbeiten. Das kann ja mal heiter werden.

Ansonsten hat der Februar fuer mich mit viel Relaxen angefangen, da ich ueber eine Schweizer Bekannte an Gratistickets fuer ein Badepark in Bugae (naehe von Incheon) kam. Im TigerWorld liess ich in dutzenden Saunas und Spas die Seele baumeln. Auch eine Skihalle ist im Gebaeude integriert, aber ich bevorzuge dann doch lieber die frische Bergluft und guten Pulverschnee.
Mitte naechster Woche steht das Lunar New Year (in Europa v.a. chinesisches Neujahr genannt) -nebst Chuseok der wohl wichtigste koreanische Feiertag - evtl. gehts dann auf die Bretter.

Ein Must-Read Blog Eintrag ist bei Kugomdori zu finden, der die Moeglichkeit hatte einen Kurzausflug nach Nordkorea zu machen. Die Bilder und der Text des angehenden Koreanisten sind wirklich sehr eindruecklich. Give it a try