Sonntag, 27. Juli 2008

Tastatur-Helden - E-Sports in Korea Estars Seoul 2008


Wenn man im koreanischen Kabelfernsehen einbisschen rumzappt wird man unweigerlich auf "Gamechannels" stossen. Fans von PC/Videospielen wie Warcraft, Starcraft, Counterstrike koennen bestaunen wie sich professionelle Gamer duellieren. Es gibt verschiedene E-Leagues, wobei die Strategiespiele Warcraft und Starcraft besonders populaer sind. Spieler werden von den grossen Elektronikfirmen im Land gesponsert und verdienen falls sie genueged flink mit Tastatur und Maus umgehen, auch eine schoene Stange Geld. Es gibt dutzende von Vollprofis im Land, die von kreischenden Maedchen bisweilen wie Popstars gefeiert werden.



Fuer mich ist die Computerspielzeit seit Indiana Jones 4, Maniac Mansion oder Myst mehr oder weniger abgeschlossen, und auch die Faszination "Ballerspiel" ist mir ziemlich fremd. Trotzdem habe ich es mir heute nicht nehmen lassen das Phaenomen des E-sports mal live zu erkunden und hab mich zusammen mit einem chinesischen Uni-Kollegen an den Estars 2008 Seoul Event aufgemacht. In der sogenannten Tournamenthall duellierten sich 2 Teams bestehend aus jeweils 5 Teammitgliedern im Actionspiel/Ballerspiel "Counterstrike". Der heutige Tag der 3-taegigen Veranstaltung stand im Zeichen eines Kontinentalwettkamps zwischen Europa und Asien (Europa: Frankreich, Polen, Schweden; Asien: Korea, China, Japan).


Ohne meinen chinesischen Experten neben mir haette ich wohl kaum die Grundlagen des Spiels verstanden, denn in dieser virtuellen Welt wurde blitzschnell rumgeballert, gesprungen und Strategien umgesetzt, so dass ich manchmal nur Bahnhof verstanden habe. Das Publikum wurde gegen Abends immer zahlreicher und die erwaehnten jungen Maedchen stroemten in das E-Stadium ausgeruestet mit Fanutensilien. Zum Schluss fuehlte man sich von der Stimmung her schon fast an einem Fussballspiel, denn auch die Spieler selbst feuerten sich immer wieder lautstark und auch 2 Moderatoren wussten jeden "Spielzug" zu moderieren. Natuerlich wurde der Event von zahlreichen Rahmenveranstaltungen begleitet. So huepften junge Koreanerinnen leichtbekleidet zum neusten Nummer Eins hit der Wondergirls „So Hot“ herum, Cosplay Gruppen fuehrten ihre Verkleidungen vor und dem erfolgreichsten koreanische Online-Game „Kartrider“ wurde gar eine ganze Hall gewidmet, wo man sich gegen andere messen konnte.


Meine Begeisterung fuer das ganze hielt sich in Grenzen, dazu fehlt mir wohl einfach das Wissen. So kam ich mich ziemlich verloren vor in der Masse von PC-Freaks und pubertierenden Groupies. Trotzdem hat es Spass gemacht mal kurz in die Welt des E-sports einzutauchen, doch der virtuelle Sport wird dann wohl doch nicht meine neue Leidenschaft.




E-Sport Korea

Mittwoch, 23. Juli 2008

Lemon Tree

Musik macht Koreanisch-Vokabeln bueffeln einfacher. In den letzten paar Tagen habe ich in den Kaufhaeusern immer wieder den Song "Lemon Tree" der Deutschen Band Fool's Garden gehoert, allerdings in Koreanischer Sprache gesungen von einer Frau. Auf Youtube bin ich dann heute auf dieses Musikvideo von Park Hye-Kyung gestossen.


Sonntag, 20. Juli 2008

Eine von 3000 승봉 도 (Seung Bong Island)


Mehr als 3000 Inseln sollen laut Wikipedia zu Korea gehoeren. Fuer mich reichte es wohl erst zu 4-5 Inselerkundungen. Es war also an der Zeit meine Quote einbisschen zu steigern und darum goennte ich mir meine ersten freien Tage seit den Semesterpruefungen Ende Juni.

Frueh morgen gings mit dem Subway und Taxi nach Incheon zum Domestic-Ferry Terminal. Die kleine Faehre brachte uns nach 1,5 Stunden ans Ziel: 승봉도((Seung Bong Island), eine kleine Insel im Westen Koreas gelegen. Das kleine Fleckchen Erde beherbergt dutzende von kleinen und einfachen Touristenunterkuenften (sog. Minbaks) Unsere Wahl fiel auf das Beachresort, das fuer 50'000 KRW (ca. 50 CHF) ein winziges Zimmer mit eigener Kuechennische, WC und Sicht auf das Meer bot.




Die Insel selber bietet ein paar schoene Aussichtsplatformen, von denen man den von mir so lang vermissten Blick in die Ferne geniessen kann. Auch die Luft war im Vergleich zu Seoul einfach herrlich und ich genoss endlich wiedermal ein paar Stunden in der freien Natur. Das kalte Wasser lud nicht wirklich zum Baden ein, aber der lange und saubere Strand war ideal, um einfach wieder mal die Seele baumeln zu lassen, weit weg von Pendler-Stress, Koreanisch Vokabeln und Buerokratiekrieg.



Wetterglueck hatten wir am zweiten Tag jedoch nicht. Der Taifun ist zwar gluecklichweise von seiner erwarten Route abgewichen, aber die Insel wurde von heftigen Regenguesse nicht verschont, so dass wir im stroemenden Regen die Insel erkundeten. In knapp 1,5 Stunden wateten wir durch die teilweise ueberstroemten Strassen. Aber seht selbst:



Montag, 14. Juli 2008

Berg und Talfahrt


Kaum scheint es einen positiven Trend zu geben, kommt schon der naechste Rueckschlag. Es ist ein ewiges auf und ab in den Beziehungen zwischen Nord- und Suedkorea bzw. Suedkorea und Japan.

So duerfte wohl sogar in Europa die Runde gemacht haben, dass vor 2 Tagen eine suedkoreanische Touristin von einem nordkoreanischen Soldaten erschossen wurde, als sie wohl die Sicherheitsabschrankungen waehrend ihres fruehmorgendlichen (4.30 am) Spazierganges missachtet hat. Genaueres ist noch nicht klar, da sich die nordkoreanische Seite wieder mal straeubt klare Angaben zu machen und sich nicht dazu bereit erklaert den Fall mit Hilfe von suedkoreanischen Spezialisten aufzuklaeren. Die Reisen ins Resort auf nordkoreanischem Boden sind momentan eingestellt, wobei der Norden ein grosses Interesse an der Wiederaufnahme haben duerfte, da es doch reichlich harte Devisen ins Land spuehlt.

Auch die Beziehung zwischen Japan und Suedkorea ist wieder mal frostig. Sowohl Fukuda als auch Lee haben zwar Anfangs Jahr noch gross angekuendigt, dass historische Dispute (Dokdo; Comfort Women, Yasukuni Shrine Besuche) in den Hintergrund ruecken sollen und man sich auf die Verbesserung der bilateralen Beziehungen konzentriert, aber jetzt wird wieder um die kleine Felseninsel Dokdo gestritten und die hiesigen Patrioten drehen durch, weil in japanischen Lehrbuechern wieder behauptet werden soll, dass es sich um japanisches Territorium handelt.

Fuer Lee duerfte das Dokdo-Issue evtl. sogar gerade zur rechten Zeit kommen, evtl. kann er mit solchen Statements (see below) ein paar Sympathien zurueckgewinnen und andere Hot-Issues (v.a. Beef) verlieren zumindest voruebergehend an Brisanz.

"It is deeply regrettable and disappointing that Tokyo has once again laid claim to Dokdo, which is part of South Korea's territory, historically, geographically and under international laws,'' Lee said. ``I will deal sternly with any attempts to ignore Korea's sovereignty over Dokdo.'


Im April 2008 sagte Lee noch: “Historical truth must not be ignored, but we can no longer afford to give up future relations due to disputes over the past” Und man durfte sich Hoffnungen machen, dass die FTA-Verhandlungen zwischen den beiden Laendern wieder aufgenommen werden. Und jetzt gehts wohl wieder den Berg hinab. Schade, schade, denn fuer das eine Mal haetten die koreanischen Bauern mal was positives von einem FTA.

Donnerstag, 3. Juli 2008

Wenn die Kims, Parks und Lees jodeln

Bin gerade ueber einen aktuellen "Rundschau"-Bericht des Schweizer Fernsehens gestolpert. Am diesjaehrigen Jodelfest nahmen 2 Koreaner teil und eine Schweiz-Koreanerin namens Heeja Kim. Macht echt Spass den drei "Exoten" in diesem Metier zuzuhoeren. Die Aussprache ist nahezu perfekt. Muss bei meinem naechsten Noreaebang Besuch (Karaoke) mal schauen, ob ich auch ein paar Jodellieder zum nachtraellern finde^^.
(Highlights des Video's ab 2:40 Min.)

und dann noch einen Kimchi-Beatle in den Windeln