Sonntag, 27. April 2008

Olympic Torch Relay in Seoul Korea


Hatte heute die Gelegenheit an einer koreanischen Hochzeit als Gast beizuwohnen, was eine eindrueckliche Erfahrung war und so einiges an Unterhaltungspotential bot. Nach diesem Event (dieses Wort trifft eher auf den Anlass zu...aber dazu mal mehr in einem anderen Beitrag) ging es zur City Hall um einen Blick auf die Olympische Flacke zu werfen, die heute in Seoul im Rahmen des 'Fackellaufs' 'gezeigt' wurde.




Meine chinesischen Mitstudenten haben die Fackel bereits gestern Nacht am Flughafen willkommen geheissen und auch heute haben sich tausende Chinesen mit grossen Fahnen und allerlei Plakaten aufgemacht, um die Olympiade zu unterstuetzen. Der Platz um die Cityhall platzte fast aus allen Naehten und wir fanden mehr schlecht als recht einen Platz in der Menge. Die Chinesen feierten ihre grosse Party mit Tanzeinlagen und diversen Sprechchoeren. Von Tibet 'Anhaengern' war nirgendwo was zu sehen, wahrscheinlich suchten sie sich strategisch bessere Orte um ihrer Meinung kundzutun. Um die Cityhall herum wimmeltes es dagegen von koreanischen Polizeipersonal.

Der Kaelte wegen flohen wir dann vom Fahnenmeer und fanden einen Platz in einem Restaurant des Seoul Plaza Hotels. Die ideale Sicht auf das Geschehen (in Verbindung mit leckeren Seafood Pasta) kostete zwar eine Stange Geld, doch man goennt sich ja sonst nichts :). Der Anlass wurde auf der Hauptbuehne mit Showacts begleitet, so dass sich die x-tausenden Besucher nicht allzu fest langweilten.



So gegen 7 Uhr stand dann die Menge Kopf und die Restaurantbesucher drueckten sich die Nase an der Panoramafront platt: Die Fackel wurde von einem Sportler auf die Buehne getragen und die Sprechchoehre der vorwiegend chinesischen Studenten konnte man bis ins Restaurant hoeren.

Es hat mich sehr beeindruckt wie sich die chinesichen Studenten organisiert haben (wohl auch unter tatkraeftiger Beihilfe chinesischer Organisationen wie bsp. Chinesischen Student Union; Kulturinstintut etc.) und grosse Begeisterung fuer die Olympiade in ihrem Heimatland zeigen. Wenn die Schweizer nur einen Bruchteil davon diesen Juni an den Tag legen, so wird die Fussball EM ein voller Erfolg.

Zur politischen Brisanz des Anlasses moechte ich hier gar keinen Kommentar abgebenn(es wuerde ja auch keinen interessieren) und auf eine Seite schlagen werde ich mich auch nicht (da drueckt wohl der Schweizerische Sinn fuer Neutraliaet durch...). Eines ist aber sicher, wer sich nur von den zum Teil sehr einseitigen westlichen Medien beeinflussen laesst, wird sich kein richtiges Bild machen koennen. China per se als boese zu quittieren und als Daemon der Weltgemeinschaft anzuprangern hilft langfristig nicht, die durchaus notwendigen Veraenderungen im Reich der Mitte herbeizufuehren.

Koreanischen Pressemeldungen zu Folge kam es zu einigen Ausschreitungen im Rahmen des Fackellaufes. Unter anderem soll ein Youtube Video zeigen, wie Tibet Anhaenger von Chinesen wuest attackiert wurden.

1 Kommentar:

MG hat gesagt…

"Listen to different voices and find out the truth on your own"

Ich mag die Message auf diesem Plakat sehr weil sie uns daran erinnert nicht alles zu glauben was wir von irgendwo hoeren. Eine Message zum gegenseitigen China-Westen Bashing.
Interessant aber auch wenn ich darueber nachdenke an wem diese Message gerichtet ist und von wem sie kommt.

Es koennte bedeuten dass China nicht wirklich so ist wie in den westlichen Medien dargestellt. Der Dalai Lama und die Protestanten in Tibet sind nicht wirklich so friedliebend wie man vielleicht erwartet.
Es gibt mehrere undiktierte Meinungen in China. Hoert auch auf diese und nicht nur auf westliche Anti-China Propaganda!

Und es koennte genau das Gegenteil bedeuten und an Chinesen gerichtet sein. Frankreich und Carrefour sind nicht euer Feind und wollen China nicht ausbeuten. Glaubt nicht alles was auf CCTV und anderen staatlichen Medien behauptet wird.

Dieses Plakat haette vielleicht diese vollkommen andere Konnotation haben wuerde es ein 'Westler' tragen.

Interessant dass beide Seiten mit der gleichen Grundnachricht argumentieren. Und deswegen ist die ganze Sache auch sehr undurchsichtig weil man nicht weiss was man glauben soll und wenn man es wissen will ist man leicht gezwungen sich fuer eine Seite zu entscheiden.

Ein Chinesischer Freund von mir hat es so gesagt: "Wenn die Exiltibeter und westliche Medien von 100 Toten bei Demonstrationen in Lhasa sprechen und die Chinesische Regierung spricht von keinen Toten dann waren es in Wirklichkeit wahrscheinlich 50"

Who knows?