Montag, 2. März 2009

im freien Fall


Als ich vor 1,5 Jahren meine wenigen CHF Scheine in die gruenen KRW Noten wechselte ,bekam ich fuer 1'000 CHF gerade mal um die 800'000 KRW. Heute sind es mehr als 1.3 Mio. Won. wir sind also bei mehr als 50% Wertsteigerung angelangt. Der Einsturz des KRW ist natuerlich mehrheitlich auf die Finankrise zurueckzufuehren. Auslaendische Investoren ziehen ihre Deposits in KRW zurueck und bringen Sie in die sicheren Haefen. Dazu gehoeren mitunter auch die Waehrungen der Schweiz, Japan und ironischerweise auch Amerika. Der kleine, dicke Mann mit schicker Sonnenbrille im Norden, droht wiedermal mit einem einen kleinen Feuerwerk, was angesichsts der ungewissen Sicherheitslage auf der Halbinsel zusaetzlichden Kurs belastet. Der Wertzerfall bringt zwar tiefere Einkauftspreise fuer koreanische Exportprodukte, aber die Weltnachfrage ist derart gesunken, dass auch tiefe Preise nicht viel nuetzen. Wie in anderen Wirtschaftsnationen schnuert man auch in Korea grosse Investitionspakete, welche die Binnenwirtschaft ankurbeln sollen. Kanaele quer durchs Land sollen gebaut und Hochgeschwindigkeitsbahn-Netze ausgebaut werden. Die Jugendarbeitslosigkeit steigt, was die Regierung dazu veranlasste tausende von Praktikanten stellen "zu schaffen". Da wird dann beispielsweise mein Praktika-Unternehmen (groesste Telekom- und Oelunternehmung im Lande) "gebeten"/"freundlich empfohlen/ gezwungen" diesen Fruehling doch bitte 2'000 inlaendische Praktikanten aufzunehmen. Kleinstunternehmen machen reiheweise dicht, die Chaebols laufen auf Sparflamme. Teammitglieder vieler Abteilungen verzichten "freiwillig"auf 5% ihres Gehalts, das Budget fuer das woechentliche "Besaeufnis" mit Kollegen wird drastisch reduziert, soll heissen, dass der Chef den Whiskey jetzt aus der eigenen Brieftasche zahl, doch Soju tuts ja auch...obwohhl wenn der Koreaner am teuren Alkohol spart,dann muss es ihm schlecht gehen, verdammt schlecht.

Daran aendert dann auch der Besuch letzter Wochen der lieben Hillary nichts. Unterstuetzen will sie den wichtigen Partner in Nordostasien in seinerNordkoreapolitik. Als Geschenk hatman ihr dieses Mal einen koreanischen Namen verliehen: Han Hi-Sook.

Da haben die Koreanern den Schweizern was voraus. Obwohl,wir schenken den Amerikanern ja neuerdings Bank-Kundendaten, auch kein schlechtes Geschenk, denn irgendwie muessen die Amerikaner ihr Riesenbudget ja finanzieren. Esist schon verrueckt, da hat ein Land eine lange Tradition als Finanzplatz, das Bankunden-Geheimnis als wichtiger Standortvorteil und eine Finanzindustrie, die bis zu 20% an das BIP leistet und jetzt propagieren die SPund die Gruenen doch tatsaechlich die Aufgabe dieses wichtigen Vorteils. Singapore, Cayman Island, englischen Kanalinseln und wie sie alle heissen, werden sicher Danke sagen.Fuer die zehntausenden Bankangestellten im Land muss es auch sehr motivierend sein jede Woche zu lesen, was fuer Abzocker, Raubtierkapitalisten (o-Ton von Jean Ziegler..) und Nichtsnutze sie sind.Auf jedenfall haben die Durchschnittsbanker mehr fuer den Wohlstand im Land getan als die Herren/Frauen der sogenannten Links-„Intellektuellen“.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dass man Jean Ziegler nicht wirklich ernst nehmen kann, hat er in der letzten Arena Sendung wieder gezeigt.
Nichtsdestotrotz ist es trotzdem angebracht, das Bankgeheimnis einmal ernsthaft zu überdenken und eventuell anzupassen. Natürlich ist das Bankgeheimnis an sich eine gute Sache. Aber dass es Probleme mit Steuerbetrug bzw. Steuerhinterziehung verursachen würde, war vorherzusehen. Die Unterscheidung an sich ist doch ein Witz. Wieso ist das "Vergessen" eines Einkommens kein Betrug? Dass das von den Banken gedeckt wird, finde ich unverständlich.
Wie auch immer, dass es absolut scheinheilig von den USA, England etc. ist, die Schweiz anzugreifen während sich sogenannte Steuerparadiese vor der eigenen Nase befinden (Guernsey, Bahamas, Delaware etc.), ist bekannt.
Mir und übrigens auch gewissen "Links-Intellektuellen" ist aber klar, dass wenn wir Anpassungen vornehmen, die Anderen auch mitmachen müssen. Wenn es gerechter werden soll (was ich hoffe) muss das nicht von uns alleine kommen.

Korea hat dagegen seine eigenen Probleme. Ich denke, Korea wird diese Krise überstehen. Korea hat viel Potenzial, im Moment sind sie wohl auch zu unterbewertet.

Ich hoffe, du nimmst mir meinen Beitrag nicht übel. ;-)

Gruss
Nicolas

Anonym hat gesagt…

Im freien Fall - teil 2!

Februar 2007
UBS N bei 80CHF

Februar 2009
UBS N fällt unter 10CHF

kei wunder also, dass ich nicht mit BusinessClass nach Seoul fliegen konnte :-)

Gruss
pattara